Lehrinhalte
Für einen Moment schien es, als hätte die Corona-Krise das öffentliche Bewusstsein für Fragen von Gesundheitsversorgung und Pflege geschärft und die prekären Arbeitsbedingungen in den Pflege- und Gesundheitsberufen endlich die ihnen gebührende Aufmerksamkeit erhalten. Obwohl diese Berufe als ‚systemrelevant‘ anerkannt wurden, blieb es im Wesentlichen bei einer bloß symbolischen Aufwertung dieser typischen Frauenerwerbsbereiche. Im Privaten wurden die lebensnotwendigen Sorgetätigkeiten vorwiegend auf dem Rücken prekarisierter Frauen ausgetragen. Anknüpfend an diese ernüchternde Gewissheit beschäftigt sich das Seminar vertiefend mit der Frage, welche Mechanismen dazu führen, dass die bezahlte und unbezahlte Reproduktionsarbeit, die überwiegend von Frauen geleistet wird, bis heute wenig Wertschätzung erfährt. Dazu werden wir uns in Textlektüreeinheiten historisch und gesellschaftstheoretisch mit dem Arbeitsbegriff in feministischer Theoriebildung im Wandel der Zeit auseinandersetzen.

Voraussetzungen
Die Lehrveranstaltung soll eine überblicksartige Einführung in die Theoriedebatte geben, in deren Mittelpunkt die Textlektüre und textnahe Diskussion stehen. Es werden keine weiteren Vorkenntnisse in der Frauen- und Geschlechterforschung vorausgesetzt. Ziel ist es, dass die Studierenden die verschiedenen feministischen Perspektiven auf Arbeit differenziert verstehen, debattenhistorisch einordnen und auf empirisch orientierte Forschungsfragen beziehen können. Alle Materialen werden zu Beginn des Seminars auf Moodle zur Verfügung gestellt.

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Semester: SoSe 2024