Offizielle Kursbeschreibung
Spätestens seit der Veröffentlichung der ersten Bestsellerliste Deutschlands in der Zeitschrift ,Die Literarische Welt‘ 1928 steht fest: Der Bestseller, ursprünglich ein amerikanisches Phänomen, hatte nun auch in der deutschen Literaturgeschichte einen festen Platz. Seit seiner Etablierung vor rund einem Jahrhundert dominiert er den deutschen Buchmarkt und ist aufgrund seiner mittleren Komplexität und seiner Ausrichtung auf den Massenabsatz die Textsorte, die von einer breiten Bevölkerungsschicht gelesen wird. In der Forschung hingegen erfreute sich der Bestseller lange Zeit gerade aufgrund dieses Umstandes keiner so großen Beliebtheit, wurde er doch regelrecht als Symptom eines kulturellen Verfalls gedeutet.
Diesen negativen Bewertungen zum Trotz, bietet das Proseminar eine Einführung in die Bestsellerliteratur der 1920er und 1930er Jahre an – ein Zeitraum, in dessen Zentrum die Machtübernahme der Nationalsozialisten als politische Zäsur steht, die klassischen Literaturgeschichten bis heute als Epochengrenze dient. Ziele des Seminars sind neben der Charakterisierung des Genres auch die Untersuchung seines Potenzials, kollektive Wünsche und Ängste einer Gesellschaft zu dokumentieren sowie über Epochengrenzen hinweg Kontinuitäten zu schaffen. Dies soll anhand der Lektüre ausgewählter Bestseller, unter anderem Erich Maria Remarques [i]Im Westen nichts Neues [/i](1929), geschehen. Weitere Titel sowie organisatorische Hinweise werden in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
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- Lecturer: Abdel-Karim Ali HadzalicMeryam