Lehrinhalte
Im Gesundheitswesen gewinnt die Förderung von Gesundheit durch Bewegung zunehmend an Bedeutung und wird damit – neben der Behandlung von durch Bewegungsmangel hervorgerufenen Krankheit – immer bedeutsamer in bewegungsbezogenen Tätigkeitsfeldern.
In Deutschland gibt es unter den Erwachsenen ein anhaltendes Interesse an sportlicher Betätigung. Jedoch zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen dem Wunsch, Sport zu treiben, und dem tatsächlichen Sporttreiben. Trotz zahlreicher Angebote (hohe Dichte an Fitnessstudios und Sportvereinen), verfügbarer Sportanlagen (Calisthenics-Parks, Trimm-dich-Pfaden, Parkour-Anlagen) und digitaler Hilfen (Apps, Youtube-Videos), bleibt der Aufbau eines körperlich-aktiven Lebensstils für viele Menschen schwierig.
Daher stellt sich für angehende Sportwissenschaftler*innen die Frage danach, wie sich Menschen zu einem aktiven, gesunden Lebensstil zu motivieren lassen, bzw. danach, wie Menschen in dem Aufbau neuer Verhaltensgewohnheiten wie regelmäßiges Sporttreiben unterstützen lassen. Dabei gilt es sportwissenschaftliches Wissen mit psychologischen Konzepten und Techniken zu verknüpfen.
In diesem Proseminar beschäftigen wir uns mit Gesundheitspsychologie, dabei insbesondere mit theoretischen Modellen der Verhaltensänderung. Es werden psychologische Faktoren beleuchtet, die Einfluss auf Bewegungsverhalten nehmen, wie Selbstwirksamkeit, Selbstmanagement oder Stressregulation (individuelle Ebene) sowie sozialpsychologische Faktoren (Gruppenkohäsion). Zusätzlich beleuchten wir externe Einflüsse auf Bewegungsangebote zur Prävention in verschiedenen Lebenswelten (z.B. Maßnahmengestaltung in betrieblicher oder institutioneller Gesundheitsförderung, Präventionsgesetz oder medizinische Rehabilitation).
Alle Erkenntnisse übertragen wir stets in berufspraktische Felder. Die Einsatzfelder dieser Maßnahmen sollen hinsichtlich Wirksamkeit, Zielgruppenorientierung, Chancen und Grenzen betrachtet werden.
 
Inhalte (Auswahl):
Modelle der Verhaltensänderung (z.?B. Health Belief Model, Transtheoretisches Modell, Berliner Stadien Modell)
Verstehen psychologischer Einflussfaktoren auf das Bewegungsverhalten (z.B. Selbstwirksamkeit, Motivation, Volition)
Bewegungsförderung und Prävention im Individualansatz (individualpsychologische und sozialpsychologischer Sicht) und im Settingansatz (Betrieb, Verein, Schule, Firma), gesetzlicher Rahmen (Präventionsgesetz) bzw. andere Maßnahmen zur Förderung gesundheitsorientierter Bewegung im Alltag, zielgruppenorientierte Interventionen im Gesundheits- und Freizeitsport, Chancen und Grenzen von Programmen im Gesundheitssport
Literatur
Fuchs, R. (2003). Sport, Gesundheit und Public Health. Hogrefe Verlag.
Fuchs, R., Göhner, W., & Seelig, H. (2007). Aufbau eines körperlich aktiven Lebensstils. Hogrefe Verlag.
Voraussetzungen
keine
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- Lehrende: Peggy Sparenberg