Lehrinhalte
Die technische Dokumentation spielt heute in Unternehmen eine immer wichtigere Rolle. Zum einen fordern die verschiedenen EU-Richtlinien (Maschinenrichtlinie, ATEX-Richtlinie usw.) eine umfangreiche interne Dokumentation zum Produkt. Zum anderen sind die Anforderungen an die externe Dokumentation für den Benutzer oder Betreiber heute anspruchsvoller. Ingenieure müssen deshalb einerseits verstehen, welche Informationen der Technische Redakteur im Unternehmen von ihnen benötigt. Andererseits sind sie gelegentlich auch gefordert, selbst eine Anleitung zu schreiben.

Ziel des Kurses: 1) Angehende Ingenieure mit dem Thema „Technische Dokumentation“ vertraut machen. 2) Ihnen das Rüstzeug geben, um auch einmal eine kurze Anleitung sachgerecht zu verfassen.

Vorlesung und praktische Übungen zu jedem der nachfolgenden Themen:
1) Einführung
Unterschied interne und externe technische Dokumentation.
Wie geht ein „Technischer Redakteur“ vor, wenn er eine Anleitung erstellen muss.
Welche Informationen benötigt er vom Produktverantwortlichen?
Welche Normen, Richtlinien, Gesetze usw. sind zu beachten?
2) Zielgruppenanalyse
Für welche Zielgruppe schreibe ich? Wie führe ich eine Zielgruppenanalyse durch.
Welches Fachwissen, welche Sprachkompetenz kann und darf ich voraussetzen?
3) Funktion von Texten
Die „Sprachhandlung“; „funktional Schreiben“.
Kommunikationsfunktionen: Anleiten, Beschreiben, Erklären, Warnen usw.
4) Wortarten
Verben, Substantive, Passiv, Aktiv, Modalverben.
Wichtigkeit der Präpositionen bei Anleitungen.
Blähwörter, Füllwörter, Abkürzungen.
5) Probleme der Fachsprache
Wie schreibe ich verständlich, wie viel Fachsprache ist meiner Zielgruppe zuzumuten.
6) Warnhinweise
Normative Grundlagen (Europa: ISO, Nordamerika:ANSI).
Erarbeitung eines Warnhinweises auf der Basis der Risikobeurteilung.
Aufbau und Formulierung von Warnhinweisen nach dem SAFE-Prinzip.
7) „Regelbasierte Sprache“ oder „Kontrollierte Sprache“ im Deutschen und Englischen.
Übersetzungsgerechtes Schreiben.
8) Terminologie
Die Notwendigkeit einer konsistenten Unternehmensterminologie.
9) Dokumentstrukturen
Wie sind Anleitungen nach den einschlägigen Normen und Richtlinien aufzubauen.
10) Sonderfall USA bzw. Nordamerika
Was ist besonders für den US-Markt zu beachten?
Richtiges Englisch für den US-Nutzer.

Literatur
Lars Kothes, Grundlagen der Technischen Dokumentation, Springer, VDI, ISBN 978-3-642-14667-1
Andreas Baumert, Annette Verhein-Jarren, Texten für die Technik, Leitfaden für Praxis und Studium, 2. Auflage, Springer Vieweg, ISBN 978-3-662-47409-9
tekom Leitlinie, Regelbasiertes Schreiben, Deutsch für die Technische Kommunikation, 2. Auflage, ISBN 978-3-9814055-9-0
Gebrauchsanleitungen nach DIN EN 82079-1; Galbierz, Martin; 1. Aufl.; Berlin [u.a.] : Beuth, 2014
Technische Dokumentation im Maschinen- und Anlagenbau : Anforderungen; Schlagowski, Heinz; 1. Aufl.; Berlin [u.a.] : Beuth, 2013
tekom Leitlinie, Regelbasiertes Schreiben, Englisch für deutschsprachige Autoren, 2. Auflage, ISBN 978-3-944449-52-4
tekom Leitfaden Betriebsanleitungen, 4. Auflage, ISBN 978-3-944740-04-1

Voraussetzungen
Studierende, die eine andere Muttersprache als Deutsch haben, müssen im Einstufungstest mindestens 80 Punkte erreicht haben.

Dieser Kurs ist keine Sprachlernveranstaltung.

Administrative Anmerkung (nicht-öffentlich)
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Nachholtermin: Freitag, 29.06. (2 UE)

Online-Angebote
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Semester: SoSe 2018