Lehrinhalte
1.   Bedeutung des Berufs und der Berufswahl
2.   Theoretische Grundlagen I
3.   Theoretische Grundlagen II
4.   Übergänge und Angebote allgemeinbildender Gymnasien und Beruflicher Schulen: Rolle der Schule in der BO
5.   Die Berufsorientierungslandschaft in Hessen, idealtypischer Ablauf schulischer BO
6.   Potentialanalysen und berufliche Interessenstests: IbeA etc.
7.   Potentialanalysen und berufliche Interessenstests: Vertiefung
8.   Selbsttändige Nutzung von Informationsquellen zur beruflicher Bildung
9.   Berufliche Orientierung in den Unterrichtsfächern
10. Erprobung von Unterrichtsmodellen zur beruflichen Information
11. BO Kooperationen: Praktika und betriebliche Kooperation
12. Beratung und Begleitung im Kontext schulischer BO
13. Beratung und Begleitung II: Bewerbungstraining und Übergang
14. BO Kooperationen: Elternhaus und Peers
15. Best Practice Schulen und Abschluss und Evaluation

Literatur
Skript und Anhang (in moodle)

Offizielle Kursbeschreibung
[i]„To find out what one is fitted to do and to secure an opportunity to do it is the key to happiness“. (John Dewey)[/i]

Der Beruf ist eine zentrale Größe im Leben jedes Menschen. Er entscheidet maßgeblich über die soziale Position des Individuums, seine Teilhabe an der Gesellschaft und damit über den gelingenden Aufbau sozialer Beziehungen, der Entwicklung einer eigenen Identität und der erfolgreichen Gestaltung des eigenen Lebens.

Ein konstanter Mangel an Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, zur gleichen Zeit ein zunehmender Mangel an qualifizierten Fachkräften und eine hohe Abbrecherquote in Studium und Ausbildung machen die Frage, wie der Übergang in eine gelingende Berufskarriere gelingen kann, über die individuelle Ebene hinaus zu einer gesellschaftlichen Herausforderung. Die Angst der Schülerinnen und Schüler, dabei Chancen zu verspielen, ist groß. Daraus ergibt sich ein Bedarf an Unterstützung beim Übergang von den Klassenräumen in Ausbildung, Studium und Beruf.

Den Lehrerinnen und Lehrern kommt dabei eine zentrale Verantwortung zu, zu der sie auch gesetzlich verpflichtet sind: Sie sollen die Schülerinnen und Schüler auf das Leben vorbereiten. Inwiefern sie auf dem Gebiet der Berufsorientierung diesem Auftrag nachkommen können, ist Gegenstand von vielfältigen Diskussionen.

Das Seminar richtet sich insbesondere an die Studierenden der Lehrämter für Gymnasien und berufliche Schulen sowie an Pädagogikstudierende und vermittelt Wissen und Fähigkeiten, die zur erfolgreichen Gestaltung schulischer Berufsorientierung notwendig sind.

Dazu gehören berufswahltheoretische Kenntnisse und Forschungsbefunde sowie die Fähigkeit, diese auf die Praxis zu beziehen: Wie kommen Menschen zu ihren Berufswünschen und wovon werden sie dabei beeinflusst? Wie genau gestaltet sich der Auftrag der Schule? Mit welchen Akteuren arbeitet sie zusammen, welche Maßnahmen führt sie durch und unter welchen Bedingungen sind diese erfolgreich?

Das Seminar gliedert sich in drei inhaltliche Blöcke. Der erste beschäftigt sich mit der Bedeutung der Berufswahl für Individuum, Wirtschaft und Gesellschaft und den wichtigsten Berufswahltheorien und schafft so ein fundiertes Verständnis für die Thematik. Der zweite Block nimmt das Übergangssystem und den rechtlichen Rahmen für Berufliche Orientierung in Hessen in Blick: Welche Abschlüsse und Ausbildungsmöglichkeiten gibt es und was soll die Schule an Beruflicher Orientierung leisten? Der dritte Block ist der umfangreichste und befasst sich mit der konkreten  schulischen Umsetzung: Wie kann berufsorientierender Unterricht aussehen? Wie gelingt ein Betriebspraktikum? Was gilt es bei Elternarbeit zu beachten? usw.

Die Veranstaltung bietet so die Möglichkeit zu einer wissenschaftlich fundierten Professionalisierung der zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer in einem zentralen schulischen Handlungsfeld und zum Austausch zwischen den verschiedenen Schulformen.

Semester: ST 2019