Digitale Lehre
Zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie hat die Technische Universität Darmstadt (folgend dem Beschluss des hessischen Wissenschaftsministeriums) beschlossen, sämtliche Präsenzveranstaltungen bis auf Weiteres einzustellen. Das Seminar wird also - wie alle Lehrveranstaltungen des Sommersemester 2020 – vom 21.04. bis zum 14.07.2020 ausschließlich in digitaler Form angeboten.

Hier wichtigsten Informationen zur Online-Lehre:

[i]Kommunikation über Moodle[/i]

Der Großteil des Seminars wird über die Moodle-Plattform abgehalten. Sofern Sie auf TUCaN für das Seminar angemeldet sind, sind Sie bereits in den Moodle-Kurs eingetragen. [b]Der Moodle-Kurs wird am 20.04. für Sie sichtbar sein[/b]. Eine nachträgliche Eintragung in den Moodle-Kurs ist auf Anfrage möglich.

[i]Erste Seminarsitzung als Zoom-Videokonferenz[/i]

Die erste Seminarsitzung findet am [b]Dienstag, den 21.04.2020 zwischen 10-11 Uhr als Zoom-Videokonferenz [/b]statt. Der Link zur der Zoomkonferenz finden Sie auf Moodle. Eine Anmeldung bei Zoom ist nicht notwendig. Zur Reduktion des Datenverbrauchs ist eine Audio-Teilnahme ausreichend.

In der ersten Seminarsitzung werde ich Ihnen die Arbeitsweise im Onlineseminar erläutern, die Funktionsweise der verwendeten E-Learning Tools (die Moodle Plattform, das Etherpad auf Moodle und die Zoom-Videokonferenz) erklären und Ihnen den Seminarplan vorstellen.

Bitte versuchen Sie an der ersten Sitzung teilzunehmen. Vor allem, um die technische Arbeitsfähigkeit im Seminar zu testen. Darüber hinaus können Fragen zur Arbeitsweise geklärt werden. Die wesentlichen Inhalte zur Arbeitsweise und eine kurze Einführung der E-Learning-Tools werde ich Ihnen zusätzlich auf Moodle zur Verfügung stellen.

[i]Arbeitsweise im Online-Seminar[/i]

Das Seminar ist so angelegt einen zeitlichen und materiellen Mehraufwand für das Absolvieren des Seminars zu vermeiden und Ihnen eine weitgehende zeitliche Selbstbestimmung (Stichwort Selbststudium) zu ermöglichen. Das heißt:
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[*]Die [b]Seminartexte[/b] sind komplett auf Moodle als PDF für Sie verfügbar. Eine Ausleihe des Buches in der ULB ist damit nicht notwendig.
[*]Die Lektüre und Kommentierung der Texte erfolgt im Selbststudium. Dazu werde ich Ihnen per Video-Cast für den jeweiligen Text Lesefragen mit auf dem Weg geben, die Sie mit Hilfe von kurzen [b]Textstatements [/b](ca. 150 Wörter) in einem Etherpad auf Moodle versuchen zu beantworten (weitere Informationen zu den Textstatements finden Sie auf Moodle).
[*]Die Textstatements und die bei der Lektüre entstandenen Fragen werden in einer wöchentlichen Zoom-Konferenz mit mir besprochen.
[*]Als Ersatz für eine mündliche Studienleistung fertigen Sie zu [b]zwei [/b]Seminartexten einen [b]Lektürebericht[/b] an. Der Lektürebericht gibt die wichtigsten Thesen und Argumente des jeweiligen Textausschnitts wieder und erläutert die zentralen Begriffe bzw. Konzepte. Der Umfang eines Lektüreberichts beträgt circa 750 Wörter (ca. 2 Seiten). Der Lektürebericht wird anschließend allen Seminarteilnehmer*innen auf Moodle zur Verfügung gestellt.
[*]Für den Erwerb von 6 CP bzw. 10 CP fertigen Sie aufbauend auf den Lektüreberichten eine weiterführende [b]Hausarbeit[/b] an. Abgabe bis zum 20.09.2020.
[/list]
Zusammengefasst ergeben sich daraus folgende Leistungsanforderungen:
[list=1]
[*]Lektüre der auf dem Seminarplan angegebenen Primärtexte (als PDF auf Moodle) und deren Kommentierung mit Hilfe von Textstatements (im Etherpad auf Moodle)
[*]Regelmäßige aktive Teilnahme an den wöchentlichen Zoom-Kleingruppendiskussionen zu den Seminartexten
[*]Das zweimalige Anfertigen eines kurzen Lektüreberichts (3 CP, StO 2016)
[*]Das einmalige Anfertigen einer ausführlichen Hausarbeit (6 CP, StO 2016, 10 CP, StO 2019)
[/list]

Lehrinhalte
Regierungstechniken beinhalten eine Kombination von Fremd- und Selbststeuerung. Norbert Elias sah in der Modernisierung insgesamt einen Übergang von Fremd- zu Selbstzwang in der menschlichen Verhaltensregulierung (vgl. Elias 1997). Angesichts der postpolitischen Integrations- und Repräsentationskrisen der Gegenwart beobachtet auch die Governance-Forschung eine Stärkung von Selbststeuerungspotenzialen quer durch alle Politikfelder.

Der Kultursoziologe Ulrich Bröckling analysiert in seinem Buch »Gute Hirten führen sanft« verschiedene Regierungstechniken, wie Planung, Prävention, Resilienz, Mediation und andere Verfahren der Konfliktbearbeitung. Anstelle von Zwang und Strafmaßnahmen setzen diese Formen von Regierungshandeln vermehrt auf Kontextsteuerung bzw. eine Steuerung zweiter Ordnung (vgl. Bröckling 2017, Reckwitz 2017).

Das Ziel des Seminars besteht darin, die Übergänge zwischen Fremd- und Selbststeuerung in modernen Regierungstechniken zu verstehen. Dazu werden im ersten Teil des Seminars mehrere Beiträge aus dem Sammelband »Gute Hirten führen sanft« gelesen und diskutiert. Im zweiten Teil soll die theoretische Auseinandersetzung mit den von Bröckling beschriebenen Regierungstechniken auf ausgewählte Politikfelder (z.B. Stadtentwicklung, Innovationsförderung) und Partizipationsformate (z.B. Runde Tische, Beiräte) angewandt werden.

Das Seminar ist geeignet für fortgeschrittene Bachelor-Studierende. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird erwartet.

Als mündliche Leistung wird die Übernahme einer Moderationsleistung samt Ergebnissicherung erwartet. Die schriftliche Leistung wird mit einer Hausarbeit erbracht.

Literatur
Bröckling, Ulrich (2017). Gute Hirten führen sanft. Über Menschenregierungskünste. Berlin: Suhrkamp.

Elias, Norbert (1997 [orig.1939]). Über den Prozess der Zivilisation. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

Reckwitz, Andreas (2017). Die Gesellschaft der Singularitäten. Berlin: Suhrkamp.

Sack, Detlef (2012). Urbane Governance. In: Frank Eckhardt (Hrsg.). Handbuch Stadtsoziologie. Wiesbaden: Springer VS, S. 311-335.

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Semester: ST 2020