Lehrinhalte
Die demokratietheoretische Frage nach gelingender Repräsentation verknüpft Politik und Ästhetik: “[L]egitimate political power cannot be attributed to either the represented (people) or the state (its representation), since it originates in the aesthetic gap between the two, in which the […] ‘brokenness’ of the political order in a representative democracy announces itself” (Ankersmit 1996: 190). Im Seminar soll erläutert werden, auf welche Weise das Verhältnis von Ästhetik und Politik diese Bruchstelle bespielt und worin sich Gelingen oder Scheitern verschiedener ästhetischer Politiken der Repräsentation unterscheiden.

Hierfür wird der Fokus der ersten Sitzungen auf Klassiker des deutschen Idealismus (Schiller, Kant, Hegel) gelegt, in denen das Verhältnis von Ästhetik und praktischer Philosophie erläutert wird. Im zweiten Teil wird deren gesellschaftstheoretische Rezeption in der kritischen Theorie (Adorno, Benjamin, Foucault) sowie ihre zeitgenössische, demokratietheoretische Aktualisierung (Rancière, Ankersmit) in den Blick genommen. Abgeschlossen wird das Seminar mit einer Diskussion aktueller Beispiele politischer Kunst.

Da der erste Termin wegen Ostern ausfällt, wird darum gebeten für die Sitzung am 20. April 2020 den Text "Die Ästhetik als Politik" von Jacques Rancière zu lesen, der aus zeitgenössischer Perspektive ins Thema einführen soll.

Online-Angebote
moodle

Semester: ST 2020