Digitale Lehre
Lehrinhalte
https://www.architektur.tu-darmstadt.de/atw/lehre_atw/semesterprogramm_3/aktuelle_veranstaltungen_atw/aktuelles_semester.de.jsp
Architektur und Esskultur – Räume zwischen Überleben, Ritual und Fetisch
Neben einer individualistischen Auffassung von Ernährung, bei der persönliche Essenspläne, Diäten, Vorlieben und die Lebensführung im Vordergrund stehen, sowie der Ernährung als existenzielle Überlebensstrategie, lassen sich Nahrungszubereitung und -aufnahme auch als zentrale Kulturtechniken verstehen: Kochen, Essen und Trinken als gemeinschaftliches Handeln und Erleben.
Neueren Studien zufolge verzeichnen jene Nationen, die während des Essens am wenigsten Zeit am Tisch oder in Gemeinschaft verbringen, die höchste Rate an Übergewichtigen. Demnach sollten folgende Klischees ernstgenommen werden: das Teilen von Mahlzeiten stärkt soziale Bindungen, fördert ein Gefühl der Zugehörigkeit und wirkt Einsamkeit entgegen, bewusstes Essen ist von großer Bedeutung für das Wohlbefinden von Leib und Seele und Genuss ein essentieller Lebensbestandteil, der allerdings auch zum Lifestyle erhoben und sogar Fetisch werden kann. Einerseits unterscheiden sich Essgewohnheiten und -gebote kulturell stark. Andererseits vereint die Bedeutung von Esskultur Menschen über alle Grenzen hinweg, was gerade in politisch schwierigen Zeiten und angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise und mithin Lebensmittelkrise, umso wichtiger ist!
Im Fachmodul möchten wir Kochen, Essen und Trinken aber nicht nur als notwendige Vergnügen reflektieren, sondern insbesondere architekturhistorisch einprägsame Traditionen und Orte – Feuerstellen und Speisekammern, Küchen und Esszimmer, Speisesäle und Restaurants, Straßen und Städte – als Räume der gesellschaftlichen Reproduktion und kulturellen Distinktion thematisieren. Auch zunächst hintergründige Fragestellungen zu globalen Produktionsbedingungen und Lieferketten sollen gestreift und diskutiert werden: Wo und von wem werden Lebensmittel hergestellt, gehandelt, verarbeitet und aufbewahrt, bevor sie verspeist werden? In welchen räumlichen Settings wird Nahrung vor- und zubereitet, wo wird gegessen und getrunken? Wie werden Lebensmittel mit symbolischer, religiöser, kultureller Bedeutung aufgeladen und dadurch überhöht?
Die Input-Vorlesungen des Fachmoduls bieten einen Überblick zur Esskultur in der griechischen und römischen Antike, zum Essen und Trinken im Christentum, zum höfischen Tafelzeremoniell im Barock, zur Heilung durch Essen und Trinken in modernen Kurorten, zur Inszenierung der Haute Cuisine im Film, zum Kochen als urbane Gemeinschaftspraxis, sowie ein Gastbeitrag als kulinarischer Impuls aus der Gegenwartskultur.
Online-Angebote
Moodle
Lehrinhalte
https://www.architektur.tu-darmstadt.de/atw/lehre_atw/semesterprogramm_3/aktuelle_veranstaltungen_atw/aktuelles_semester.de.jsp
Architektur und Esskultur – Räume zwischen Überleben, Ritual und Fetisch
Neben einer individualistischen Auffassung von Ernährung, bei der persönliche Essenspläne, Diäten, Vorlieben und die Lebensführung im Vordergrund stehen, sowie der Ernährung als existenzielle Überlebensstrategie, lassen sich Nahrungszubereitung und -aufnahme auch als zentrale Kulturtechniken verstehen: Kochen, Essen und Trinken als gemeinschaftliches Handeln und Erleben.
Neueren Studien zufolge verzeichnen jene Nationen, die während des Essens am wenigsten Zeit am Tisch oder in Gemeinschaft verbringen, die höchste Rate an Übergewichtigen. Demnach sollten folgende Klischees ernstgenommen werden: das Teilen von Mahlzeiten stärkt soziale Bindungen, fördert ein Gefühl der Zugehörigkeit und wirkt Einsamkeit entgegen, bewusstes Essen ist von großer Bedeutung für das Wohlbefinden von Leib und Seele und Genuss ein essentieller Lebensbestandteil, der allerdings auch zum Lifestyle erhoben und sogar Fetisch werden kann. Einerseits unterscheiden sich Essgewohnheiten und -gebote kulturell stark. Andererseits vereint die Bedeutung von Esskultur Menschen über alle Grenzen hinweg, was gerade in politisch schwierigen Zeiten und angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise und mithin Lebensmittelkrise, umso wichtiger ist!
Im Fachmodul möchten wir Kochen, Essen und Trinken aber nicht nur als notwendige Vergnügen reflektieren, sondern insbesondere architekturhistorisch einprägsame Traditionen und Orte – Feuerstellen und Speisekammern, Küchen und Esszimmer, Speisesäle und Restaurants, Straßen und Städte – als Räume der gesellschaftlichen Reproduktion und kulturellen Distinktion thematisieren. Auch zunächst hintergründige Fragestellungen zu globalen Produktionsbedingungen und Lieferketten sollen gestreift und diskutiert werden: Wo und von wem werden Lebensmittel hergestellt, gehandelt, verarbeitet und aufbewahrt, bevor sie verspeist werden? In welchen räumlichen Settings wird Nahrung vor- und zubereitet, wo wird gegessen und getrunken? Wie werden Lebensmittel mit symbolischer, religiöser, kultureller Bedeutung aufgeladen und dadurch überhöht?
Die Input-Vorlesungen des Fachmoduls bieten einen Überblick zur Esskultur in der griechischen und römischen Antike, zum Essen und Trinken im Christentum, zum höfischen Tafelzeremoniell im Barock, zur Heilung durch Essen und Trinken in modernen Kurorten, zur Inszenierung der Haute Cuisine im Film, zum Kochen als urbane Gemeinschaftspraxis, sowie ein Gastbeitrag als kulinarischer Impuls aus der Gegenwartskultur.
Online-Angebote
Moodle
- Lehrende: Clemens Brünenberg
- Lehrende: Christina Clausen
- Lehrende: Meinrad Engelberg
- Lehrende: Franziska Lang
- Lehrende: Sandra Meireis
- Lehrende: Christiane Salge
- Lehrende: Oliver Sukrow
- Lehrende: Natalia Toma-Kansteiner
Semester: SoSe 2025
Jupyterhub API Server: https://tu-jupyter-t.ca.hrz.tu-darmstadt.de