Lehrinhalte
[b]Now and Then. The Social Housing Retrofit Studio
Ernst-May-Preis 2025[/b]

Die Transformation des sozialen Wohnungsbaus der Nachkriegszeit steht im Zentrum der aktuellen Architekturdebatte. Dieses plötzliche Interesse ist in erster Linie auf die dringende Notwendigkeit zurückzuführen, sich mit der Überalterung dieser Gebäude zu befassen, während zugleich Planer die Absicht verfolgen, Dinge an der Schnittstelle zwischen sozialen Bedingungen und räumlichen Qualitäten zu „korrigieren“, die beispielsweise mit den wirtschaftlichen Bedingungen der Bewohner und dem Image dieser Stadtviertel zusammenhängen. Die Wohngebäude der Nachkriegsjahre sind allgegenwärtig. Gleichzeitig nähern sie sich dem Ende ihres Lebenszyklus, was die Dringlichkeit dieser Aufgabe unterstreicht. Zwar wurden in jüngster Zeit einige Umgestaltungsprojekte als Erfolge gefeiert, doch viele Wohnungsbaugesellschaften und Kommunen ringen noch immer mit der Frage nach den besten Vorgehensweisen.

Im Rahmen der als Kooperation zwischen der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW) und dem Fachgebiet Entwerfen und Wohnen konzipierten Ausgabe des Ernst-May-Preises 2025 werden wir uns mit einem realen Kontext beschäftigen. Diese Kooperation mit der Wohnungsbaugesellschaft bietet den Studierenden die Möglichkeit, sich mit realen Herausforderungen auseinanderzusetzen und Erfahrungen aus erster Hand zu sammeln. Zentrale Frage der Auseinandersetzung des Entwurfsstudios ist, wie wir einen alternden Sozialwohnungsbestand sanieren können, wenn die finanziellen Zwänge keine vollständige Renovierung zulassen. Es soll systematisch gedacht und kritisch untersucht werden um zu erforschen, was Transformation innerhalb bestimmter sozioökonomischer und physischer Bedingungen bedeutet. Die Studierenden sollen alternative Ansätze entwickeln und Gestaltungsmöglichkeiten bewerten.

Obwohl jede:r Studierende eigenständig arbeitet, fungiert das Studio als kollektive Einheit, die sich mit einer Reihe von Fallstudien auseinandersetzt und fundiertes architektonisches Wissen generiert. Durch umfangreiche Feldforschung und Rücksprache-Treffen werden die Studierenden realisierbare Umgestaltungsszenarien entwickeln. Anstatt ein konventionelles Semesterprojekt zu erstellen, liegt der Schwerpunkt des Studios auf der Erarbeitung von Strategien, die tief in die Realität der untersuchten Gebäude eingebettet sind. Letztendlich zielt das Studio darauf ab, einen umfassenden Machbarkeitsbericht zu erstellen, auf den sich die NHW beziehen kann, wenn sie wichtige Entscheidungen über die Zukunft dieser Wohnprojekte trifft.

Die „Exkursionswoche” wird genutzt um in Gruppenarbeit umfangreiche Feldforschung bei den einzelnen Fällen durchzuführen, bei der Treffen mit Bewohner:innen und Vertreter:innen der NHW stattfinden, ein eintägiges Symposium in Darmstadt veranstaltet wird sowie verschiedene Wohnprojekte im Raum Frankfurt besichtigt werden.

Am Ende des Semesters werden alle Beiträge von einer Jury bewertet, die mehrere Preise vergibt. Die Jurysitzung sowie die begleitende Ausstellung findet Anfang September in Frankfurt statt. 

Unterrichtssprache: Englisch 

Erstes Treffen:
Mittwoch, 23.4.2025, 9h-17h, L3|01, FG EUW

Exkursion:
Montag, 05.5.2025 - Samstag, 10.5.2025 im Raum Frankfurt
 

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